Knapp 2 Monate haben wir nun schon in Argentinien verbracht. Die Muse sich an einem "Rad-freien" Tag, an den Blog zu setzen, hat sich hier ziemlich in Grenzen gehalten.
Wir haben viele Kilometer zurückgelegt, viele neue Erfahrungen und Erinnerungen gesammelt,
viel erlebt. Je länger die Zeit zu dem letzten Bericht liegt, desto schwieriger wird es für mich, zu schreiben, bzw. mich so kurz zu halten, dass es auch noch für alle lesbar wird.
Deswegen habe ich mir für diesen Post und pünktlich zum Jahresende, was anderes ausgedacht!
Hier koennt ihr euch diesmal durch einen kleinen Rückblick von A-Z lesen...
...26 Bilder, 26 kleine Geschichten... gar nicht so einfach bei unseren tausenden Fotos, sich fuer eines zu dem passenden Buchstaben zu entscheiden...Immerhin ist der erste fuer einen Rueckblick eindeutig:
A wie Abflug
Heute vor 316 Tagen, schoben wir unsere in Karton verpackten Räder zum Schalter und stiegen aufgeregt, den neuen Erfahrungen entgegenschauend, in das Flugzeug nach Bogotá - Kolumbien.
B wie Bergauf
Schon gleich nach Bogotá begann der erste Anstieg, der sich damals anfühlte, als würde ich direkt den Aconcagua hinauf radeln und im Nachhinein zu einem der sanftesten zählt.
In Südkolumbien begann für uns die Bergfahrt zu den Anden, über die wir dann bis nach Argentinien hoch und wegen des Gegenwindes auch meinstens runter, strampelten. Vor ein paar Wochen wurde unser Höhenmeterzähler automatisch genullt - wir haben 100.000 Höhenmeter erreicht!
C wie Ciclistas
Besonders in Peru, liebten die Kinder es uns hinterher zu rennen, oder auf ihren Rädern uns über Kilometer hinweg zu begleiten.
D wie Dach überm Kopf
Die meisten von euch fragen sich bestimmt, wie man es sich leisten kann, so lange in den 'Urlaub' zu gehen. So lange in den 'Urlaub' zu gehen, könnten wir uns auch nicht leisten. Aber Urlaub ist auch gar nicht unser Ziel! Ein Hotel gibt es selten, eher dann, wenn es mal wieder nötig ist zu duschen.
Die meisten Nächte verbringen wir irgendwo in unserem Zelt, bei der Feuerwehr, in Casa de Ciclistas, bei der Polizei ( nein, wir wurden nicht festgenommen!), in irgendwelchen alten leerstehenden Häuser, oder auf deren Dächern, alte Bahnhöfe, Tankstellen, Ruinen etc.
E wie Erdbeben
Unser tragischstes Erlebnis auf dieser Reise war ganz sicher das Erdbeben am 16. April. in Ecuador. Eine Zeit, der Findung, der Handlung, des sich Selbst wieder zu sammeln und zu helfen, weiter zu gehen. Dank eurer Hilfe konnten wir viel erreichen!
F wie Fritadas
Frittiertes steht von Kolumbien bis Bolivien ganz oben! Vor allem Fleisch...
Dass es hier als Vegetarier schwer werden würde, war klar. Doch beim Anblick von so manchen Zubereitungen, fällt es wohl auch einem carnivoren Europäer schwer :)
G wie Geburt
Eine Reise bringt jeden Tag, jeden Moment viel Neues mit sich, so dass man kaum an Heimweh denken kann. Doch der Tag, heute vor 6 Monaten, an dem unser kleiner Neffe und Cousin Ezekiel, geboren wurde, brachte Freude und Traurigkeit mit sich. Traurigkeit darüber, dass es auch schöne Momente zu Hause gibt, an
denen man nicht teilhaben kann.
Ein Hoch auf das world wide web! Wenigsten koennen wir ihm über diesen Weg beim wachsen zu schauen.
H wie Hut
Das Thema Hut, hätte schon mal einen eigenen Bericht verdient.
Der Hut ist das Kennzeichen der verschiedenen indigenen Bevölkerungen in den Anden. Das Tragen eines Hutes scheint fast Pflicht zu sein.
Von Ecuador bis Bolivien, ändert sie Form und Verzierung etliche Male.
Besonders bei den Frauen in Bolivien - bei den Cholitas - ist es wichtig, wie sie ihren Hut tragen. Ist er nämlich nach rechts geneigt, signilasiert es, dass die Frau Single ist, mittig oben auf dem Kopf, bedeutend verheirat, nach vorne geneigt bedeutet, dass sie verwitwet ist.
I wie Interview
Was wahrscheinlich nur einem Radreisenden, der sich auf den nicht touristischen Wegen befindet, früher oder später passiert, ist, dass er mal bei einem Interview landet.
Im Gegensatz zu Kolumbien, die eine eigene Story über uns im Fernseher erzählten, kam in Sa Pereira der Radio-Chef persönlich zu unserem Lager bei der Feuerwehr und interviewte uns, über unser Vorhaben, Motivation und Eindruecke.
J wie Jubeln
In Kolumbien sind die Einwohner vor lautem Jubeln fast vom Stuhl gefallen, Daumen hoch, Hupen und Fotos gehoerten zum Tag. Ecuador war schon etwas zurueckhaltender. In Peru fuhren die Trucks langsam und anfeuernd hinter uns her. In Bolivien wurde die Hupe immer schoen auf unserer Hoehe gedrueckt, so dass man abends mit Ohrenschmerzen einschlief. Die Chilenen waren unbeeindruckt, Argentinier, gruessen mit Lichthupe, halten ein paar Meter weiter vorne an, steigen aus und beglueckwuenschen uns mit kleinen Essens- oder Geldgeschenken. In Paraguay rufen und jubeln sie uns mit offenen Armen entgegen.
K wie Kunterbunt
Meist kann man ein Land, in seiner Stimmung, in eine Farbe kategorisieren. Doch bei Lateinamerika, würde ich ganz bestimmt sagen - kunterbunt!
Nicht nur die traditionelle Kleidung der Bevölkerung, selbst die Berge in den Anden, die oberhalb der Baumgrenze liegen, sind auf ihre Art bunt.
L wie Libertad
Was gibt es schöneres, als das Gefühl von Freiheit?
M wie Moskitos
Wenn Jamun ganz schnell was von einem indigenen Stamm gelernt und innerlich fixiert hat, dann war es das Zähne putzen und sich gegen die nervigen Moskitos rüsten!
Zweites war dann doch wichtiger.
Der Stamm der Tsáchilas hat ihn am meisten beeindruckt. Aus den Samen der herzfoermigen Kapselfrucht Achiote, bemalen sie unter anderem ihre Koerper zur Abwehr von Insekten.
N wie Nebel
uff...wie haben wir den Nebel verflucht! In Kolumbien und Ecuador wartete er oft oben auf den letzten Kilometern zum Gipfel. Er war nicht nur nass und kalt, er versperrte uns so ziemlich jeden Ausblick
O wie Ohne Worte
unzaehlige Male fehlten uns die Worte, um eine solch schoene Landschaft zu beschreiben. Zum Glueck sind wir hier, um sie in uns auf zu nehmen und einfach nur zu geniessen.
P wie Platten
Die Frage wurde häufiger gestellt, als wir tatsächlich Platten hatten. Bis jetzt zaehlen wir 13, davon 6 am Hänger. Der einzige Mantel, aus qualitativ minderwertigem Material...
Q wie Quebrada
es ist nie eine schlechte Wahl, eine Strecke zu fahren die mit "Quebrada de..." anfaengt.
Hier: Quebrada de las Conchas, Provincia Salta, Argentina
R wie Rückgeld
Kleingeld (-Monedas) ist schon seit Peru Mangelware. Doch Argentinien ist auf Platz 1. Hier befinden sich die Bonbons schon in der Kasse im Münzfach!
Wenn sie mal keine Bonbons zur Hand haben, bekommt man anstatt Geld, auch mal einen Brühwürfel.
S wie Sand, Schotter, Schlamm
Radfahren ist das eine, sich über die Anden auf Sand und Schotter, oder über die Páramos durch Schlamm zu kämpfen die andere. Diese Strecken haben uns einiges an Geduld, Nerven, Wut, Kraft und Schweiß gekostet. Im Nachhinein gehören sie jedoch zu den spannendsten und eindrucksvollsten Geschichten.
T wie Temperaturunterschiede
mit dem Höhenunterschied von 5200 meter, kamen auch die Temperaturunterschiede von ca. 60 Grad, an die wir uns in dieser Zeit angepasst haben.
U wie Unterhaltung
Was in Südamerika auf keinen Fall fehlen darf, ist der Fernseher! Er ist das Unterhaltungsmittel Nr. 1. Nicht nur in jedem Restaurant und ist es noch so klein, trönt er in den höchsten Tönen,
Auch auf Boliviens Märkten, findet man ihn auf den Produkten gestapelt. Die Bewohner stehen dort im Getümmel wie angewurzelt und schauen gespannt, bis ihre Sendung, oder Film vorbei ist.
V wie Vogelparadies
Viele Kilometer verbrachten wir auf Argentiniens berühmter Ruta Nacional 40, die längste National Straße Argentiniens und gleichzeitig die längste Fernstraße der Welt.
Doch glücklicherweise, verlor sie, zumindest in den von uns gefahrenen Provinzen, für den Fernverkeh,r an Bedeutung. Oftmals, passierten uns nur 4 Autos am Tag.
Obwohl die Vielfalt der Landschaft sich hier eher in Grenzen hält und braune, steinige Berge, die
nach den Anden eher wie Hügel erscheinen, dominieren, stiessen wir hier immer wieder auf kleine
grüne Oasen, in denen es nur so von bunten quirligen Felsensittiche oder argentinische Mönchssittichen, wimmelte.
W wie Wind
Seit dem Altiplano ist der Wind unser täglicher Begleiter und wurde je südlicher wir kamen immer stärker. Einer der Gründe warum wir uns für Paraguay und Iguazú entschieden haben. Die letzten Monate unserer Reise, wollen wir eher entspannt, soweit man das über eine Radreise sagen kann, und im tropischen Klima verbringen. Aber selbst hier fegt der Wind über die Weite des Horizontes.
Und egal welche Richtung man einschlägt, er bläst immer in die falsche.
X wie X-Mas
Obwohl man bei 40 grad nicht wirklich in Weihnachtsstimmung kommt und dieses Fest ohne den Rest der Familie auch ziemlich an Bedeutung verliert, ist es doch schön an einem wunderbaren Ort zu landen und die Tradition der Paraguayaner kennen zu lernen.
Gegen 22:00 Uhr wird mal der Grill angeheizt und eine halbe Kuh darauf gelegt, die dann pünktlich um 00:00 Uhr zum Feuerwerk durch ist. Kurz dachten wir, wir hätten Weihnachten verpasst und wären schon zur Silvester Party angekommen ;)
Die Freude und Offenherzigkeit der Paraguayaner ist unbeschreiblich groß. So verbrachten sie nicht den Abend mit ihrer Familie im eigenen Haus, sonder brachten die Familien zu uns etwas verlorenen Weltenbummler, aus 11 verschieden Länder, um gemeinsam dieses Fest zu feiern.
Y wie Yerba Mate
Kaum haben wir den ersten Fuß auf Argentinischen Boden gesetzt, begegnetet uns die Menschen mit einer 'Calabaza' in der einen Hand und der Thermoskanne in der anderen.
Mate wurde schon von den Ureinwohner Lateinamerikas genutzt und wird hier zu jeder Zeit getrunken. Das Wort Mate, stammt aus dem Quechua 'Mati' ab und bezeichnet die ausgehöhlte Kalabasse; Yerba bedeutet Kraut, in diesem Sinne - Heilkraut.
An wirklich jeder Tankstelle steht ein Automat, aus dem man
sich für ein paar Pesos heißes Wasser - in richtiger Temperatur - rauslassen kann.
Traditionell wird der Tee aus der Kalabasse getrunken, aber auch hier trifft sich Moderne mit Tradition. Mittlerweile gibt es den Mate-Becher in allen Farben und Materialien, vom hippen Neón, über Glitzer Leoparden Überzug und für Kinder in Minions-Form aus Plastik.
Hier in Paraguay wird er eiskalt getrunken und Tereré genannt.
Z wie Zehntausend
Wer hätte es gedacht? Ich am Anfang der Reise auf jeden Fall nicht!
10.000 km auf dem Rad durch Südamerika, bis dahin durch 6 Länder
10.000 km voller Abenteuer, Erlebnisse, Erfahrungen, Geschichten
10.000 km voller Begegnungen, Kultur
10.000 km voller Schweiß, Bibälihut, Tränen, Freude
10.000 km voller Leben
10.000 km was für eine Zahl
....und es geht noch weiter!
In diesem Sinne wünschen wir euch allen eine wunderbare Zeit, möge das neue Jahr mit vielen Träumen beginnen!
Und vergesst nicht, sie zu realisieren!
Kommt gut ins neue Jahr!
Pachamama per Rad
*
...Paso Sico - zwischen Sand und Bohème...
Bevor der nächste Reisebericht beginnt, möchten wir uns erstmal für eure Kommentare, Nachrichten und Grüße bedanken! Es ist immer schön ein Feedback zu bekommen ;)
(~*~)
Nach der kräftezehrenden Lagunenroute, kann man sich gerne ein paar Ruhetage mehr gönnen.
Nicht nur um sich zu erholen und dabei seine Energie mit dem leckersten Eis aufzufüllen, sondern auch um dabei sich zu entscheiden wie die Reise weitergeht...
Noch in Berlin, sagte ich bei Anblick der Weltkarte, wie froh ich bin, wenn ich es überhaupt bis nach Bolivien schaffe. Und unser Glück so weit bis dahin gekommen zu sein, liegt unter anderem ganz bestimmt daran, dass das einzigst festgelegte Ziel, die 'Salar de Uyuni', sich in Bolivien befindet. So habe ich das zumindest bis Ende Ecuador gedacht.
Und jetzt, nach der Lagunenroute kann ich mir sogar vorstellen so ziemlich alles zu fahren.
Also ab nach Patagonien!? Brasilien ist auch schön! Von Paraguay und Uruguay hört man gar nichts...
Der Kontinent ist riesig, die Neugierde noch größer, die Zeit knapp, die Reisekasse immer knapper....
Konzentrieren wir uns erstmal darauf, über welchen Pass wir die Anden nach Argentinien überqueren.
Paso Jamás ist geteert, relativ einfach zu fahren und auf der argentinischen Seite wohl ziemlich schön - Aber wir rollten ihn bereits 42 km von der bolivianischen Grenze nach San Pedro de Atacama bergab.
Paso Sico - Ein weiteres Mal Schotter, Sand und Wellblech? Haben wir davon nicht noch genug?
Bei beiden Strecken, muss man für etwa 5 Tage essen mitschleppen. Wasserstellen gibt es spätestens nach 2 Tagen.
Am Ende entscheiden wir uns für Letzteres. Wer weiß, wann wir sonst nochmal zu solch üblen Straßenverhältnissen kommen ;)
Die ersten Kilometer strampeln wir über feinsten Asphalt, entlang der Salar de Atacama, die auf ca 2600 müNN liegt. Eine Höhe, auf der wir uns tatsächlich schon Monate nicht mehr befanden.
Die Hitze und das angesetzte Eis, lassen uns trotz perfekter Straße nur langsam voran kommen. Der nächst gelegene charmante Ort Tocanao und das überaus einladende Angebot eins Hüttenbesitzers, ließen uns dann auch gleich das Radeln bereits am Mittag beenden.
Auch der nächste Tag meinte es gut mit uns - Asphalt, flach und kaum Verkehr.
Zur rechten Seite flackerte vor Hitze die noch immer im Blickfeld währende Salar de Atacama. Auf der linken Seite, rahmten uns die in Reihe und Glied stehenden Vulkane ein.
Der Anblick ist majestätisch und bei den Gefahrenschilder, welche so am Straßenrand rumstehen, fühlt man sich auch gleich....beruhigt???
Bald schon stieg die Straße an und es schien, als würde sie es endlos tun. Immerhin, hatte ich nun keine Kraft mehr um mir noch mehr Gedanken über die Vulkane zu machen.
In Socaire, dem letzten zivilisierten Ort vor der Grenze, trafen wir auf 3 Radler, mit dem selben Vorhaben, aus Frankreich.
Gemeinsam radelten wir am nächsten Tag los. Aber auch nur los...Beim ersten langen Anstieg, zog uns unser voll bepacktes und doppelt so langes Gefährt weit nach hinten und mit ihm die Motivation...
Dank einigen Kilometer auf einer Ebene, kehrt die die Motivation wieder zurück, bis:
Nicht weit entfernt von Socaire die schöne Asphaltstraße endet und harter Waschbrett uns begrüßt.
Ruckelnd kletterten wir wieder auf unsere gewohnte Höhe von über 4100 müNN, bevor die Strecke weiter hügelig verlief und uns bald mit einem wunderschönen Ausblick auf die 'Laguna Aguas Calientes' bescherte.
Jamun rief leicht erschrocken, ob wir schon wieder auf der Lagunenroute sind?
Der Anblick der Berge, Seen und die Farben erinnern wirklich sehr daran.
Wie es scheint gewinnt die Freude
Unten an der Lagune fanden wir einen schönen Platz zum Zelten und auch wieder die 3 Franzosen und die beiden Österreicher.
Am nächsten Morgen, sind wir 3 mal wieder die letzten, die auf ihren Rädern sitzen. Doch so kamen wir endlich mal zu der Antwort - und dazu noch zu einem Foto - über die wir schon lange krübelten.
Die wild kultivierten Andenbewohner, gehen tatsächlich auf ein Klo!
Ein paar Kilometer nach der Laguna, erreichten wir den Lago Tuyaito, welcher in karibischen türkis Tönen funkelte. Vicuñas und Flamingo bewohnten den See, im Hintergrung erhoben sich die teilweise mit Schnee bedeckten Berge. Ein magisches Gemälde, an dem wir uns noch immer nicht satt gesehen haben und für einen Moment jede Anstrengung, gemeinsam mit dem Wind vorbei ziehen lässt.
Weiter auf teilweise guter Piste, kletterten wir über den Abra El Laco auf über 4578 müNN. Von dem Gipfel aus sahen wir den chilenischen Grenzposten, der in einer schönen Mulde 300 Meter weiter unten lag.
Bevor wir den nächsten Anstieg antreten, füllten die freundlichen Beamten noch einmal unsere Wasserflaschen auf. Mit stetigem Blick zum nächsten Pass, kletterten wir ermüdet hinauf. Er fühlte sich endlos an...
...bis wir endlich über eine feste Lehmpiste in eine rosa, gelb leuchtende Hügellandschaft, welche schon fast surreal wirkte, hinunter rollten.
Nach einigen Kurven überbrückte ein rostiger Grenzbogen, an dem wackelig ein Schild "Argentina" hing, die Straße.
10 Kilometer lagen nun noch bis zum Grenzposten, in dem man übernachten kann, vor uns.
Aber auf so einer Strecke können 10 Kilometer lang sein...und so entschieden wir uns, die Nacht mit dem Kopf in Chile und den Füßen in Argentinien zu verbringen.
Gute Entscheidung! Mit dieser geographischen Grenze änderte sich nicht nur das Land, sondern auch gefühlt Millimeter genau der Boden. Adiós fester Lehm, der sich beinahe wie Asphalt anfühlte; bienvenidos Sand und Geröll!
Mitten im Nichts, zwischen ein paar Bergen und Sand, auf dessen Art Straße uns maximal 3 Autos pro Tag begegneten, stand vor uns ein Komplex, welches größer als alle bisherigen überschrittenen Grenzposten schien.
Die Zollformalitäten verliefen hier schnell und unkompliziert, obwohl wir die Beamten wohl gerade teilweise erst geweckt, oder bei ihrem ersten Mate unterbrachen und die Computer erstmals hochfahren mussten. Mit so frühem "Besuch" rechnet man hier wohl nicht... aber dafür waren die Beamten doch sehr schwatzhaftig und neugierig. Nochmal Wasser auffüllen, Fotos knipsen und weiter.
Wir entschieden uns für die (gedacht) bequemere Variante, die zwar ein paar Kilometer länger sein soll, aber dafür weniger Anstiege.
Die Bequemlichkeit endete zwischen Sand und Waschbrett mit Gegenwind - definitiv ein Grund sich gegen Patagonien und die Careterra Austral zu entscheiden!
Später entdeckte Jamun, wie aus dem Kanister Wasser tropfte und wir so bestimmt schon 2 Liter verloren. Zum Glück war es ja heiß, gab kein Schatten und es passierten uns den ganzen Tag genau 2 Autos.
Am Nachmittag, als wir gerade eine Pause am Rand einlegten, sahen wir endlich ein Wohnmobil anrollen. Ich stoppte es und fragte nach Wasser. Die Frau bedauerte allerdings, dass sie nur noch 2 Flaschen Wasser hätten und in die 200 Km weit entfernte Stadt Salta müssten... wahrscheinlich sind dies auch die Touristen, welche sagen Kolumbien ist gefährlich ....
Naja, es war eine Frage und das letzte Auto, das uns an diesem Tag begegnete. Somit, mussten wir den nächsten Ort Olacapato definitiv erreichen, oder trockene Nudeln zum Abendessen knabbern.
Wir waren uns einig - Olacapato!
Wir schoben durch den tiefen Sand und treteten in die Pedalen über das Waschbrett, dem Sonnenuntergang entgegen. Eigentlich ja ganz hübsch, aber die Zeit zum genießen, hatten wir dann auch nicht.
Gegen 21 Uhr und einer Tagesetappe von 80 km und knapp 500 hm erreichten wir, mit dem letzten Tropfen Wasser in der Flasche und völlig erschöpft, Olacapato. Glücklicherweise fanden wir hier ein kleines alojamiento, in dem wir mit den noch übrig gebliebenen chilenischen Pesos bezahlen konnten.
Der Ort Olacapato, scheint in einer einzigen Sandgrube zu liegen, weshalb man nur sehr langsam vorwärts kommt und man das Gefühl hat, diese Gegend nie mehr zu verlassen.
Erst nach einer Weile, wurde unser Auge mit einem Fluss beschenkt. Langsam wurde es grün. Eine Kurve weiter und schon bekam man das Gefühl in einer Oase zu radeln.
Nochmal über einen Pass, Abra Chorillos (4555 müNN) und all unsere Mühen wurden durch das vor uns liegendende und atemberaubende Panorama, vergessen!
Dieser Anblick lies unsere Herz für Argentinien gleich höher schlagen.
Und auch hier in Argentinien wird stets pachamama (Mutter Erde) geehrt...
Langsam rollten wir in San Antonio de los Cobres ein. Hier begann das fast vergessene Leben wieder zu pulsieren. Es gab laute Musik, Läden mit Gemüse, Menschen die auf den Straßen süßes Gebäck verkauften, oder in ihren Blechfässer Fleisch grillten. Die Menschen sind freundlich, zuvorkommend, und offen.
Im Hinterhof des Polizeireviers durften wir unser Zelt aufschlagen, ihre Küche und Bad benutzen!
Ob unsere Polizei bei so etwas auch noch Freund und Helfer ist?
Gut ausgeschlafen und freudig schwangen wir uns auf die Räder. Denn heute strampelten wir erstmal über den letzten 4000er Pass, wenn nicht sogar der Letzte dieser Südamerika Tour... so richtig entschieden, wo es danach lang geht, haben wir uns immer noch nicht...
Nach diesem Pass stürzen die Anden, über 2400 Höhenmeter hinunter, nach Salta!!!
Bääm - unsere Räder bremsen wir bei 68 km/h runter, Jacken, lange Hosen werden unten in den Taschen verstaut, zwischendurch nochmal Bremsbacken auswechseln.
Zuerst dominieren, Felsen und Kakteen,
bald darauf sehen wie die ersten argentinischen Rinder auf der Weide, Bäume kommen zum Vorschein, der Wind raschelt in den Blättern. Große Euphorie strömt über uns ein!
In der Pause gönnen wir uns leckere Alfajores, eine argentinische süße Spezialität und rechnen freudig in unseren Köpfen, wie wir es noch heute, vielleicht in 4 Stunden?- bis nach Salta schaffen könnten...
Doch eine Kurze Pause kann alles ändern! Dafür brauch man nur etwas Wind - starker Wind und den schön ins Gesicht! Und schon darf man hier wieder bergab treten. Kommt man in die Versuchung mal kurz nicht bergab zu treten, bleibt man stehen.
Unsere Idee, es bis nach Salta zu schaffen verfliegt mit dem nächsten Windstoß.
In einer kleinen Siedlung, kaufen wir vorsichtshalber nochmal essen ein und füllen unsere Wasserflaschen auf.
Ein Polizist steht ebenfalls im Laden um Bier zu kaufen. Während er seine 2 1,5l flaschen Bier in eine 2 Liter Thermostate umfüllt, Pfand existiert hier nicht wirklich, fragte er nach unserer Reise und Herkunft. Deutschland - er schaut auf seine Bierflasche, welche nicht mehr ganz in seine Kanne passte, blickte zu mir und schob lächelnd die Bierflasche zu mir rüber.
Schön, wenn man uns gleich mit Bier in Verbindung bringt und einen erst gehen lässt, wenn die Flasche leer ist. Immerhin war die Laune gleich besser und der Wind - man könnte sagen, beinahe gleichgültig.
Auch dass die Straße sich bald wieder in Schotter und feinem weißen Staub verwandelte, tangierte mich nicht mehr. Zum ersten Mal seit langem, ungefähr seit Ecuador, fanden wir ein Platz für unser Zelt auf einer Wiese und Jamun war überaus glücklich seit gefühlt genauso lange, wieder mit Stöcken spielen zu können...
Um dem Gegenwind zu entkommen, stellten wir für den nächsten Tag den Wecker und brachen pünktlich zum Sonnenaufgang auf. Der Weg führte entlang der bekannten Touristen-Zugstrecke 'tren a las nubes' (Zug zu den Wolken). Aus recycelten Plastikflaschen gebastelte Blumen und Rosenkränze, zierten den Straßenrand.
Vorbei sausende Autos staubten uns komplett ein. Ein kleine Zeitreise in die Zukunft, wie wir in 10 Jahren oder so aussehen könnten ;)
Vögel zirpten in den saftig grünen Bäumen, von denen manche in prächtig roter und lilaner Blüte standen. Je näher wir an Salta kamen, desto mehr trafen wir auf pulsierendes Leben. Aus allen Ecken riefen die Bewohner ein freundliches 'adios' und winkten uns entgegen.
Bunt gestrichene Kolonialhäuser, Veranden, prunkvoll bunte Kirchen, Plazas, Palmen, Orangenbäume, Musik, Fußgängerzonen, Boheme-Boutiquen...
Hier herrscht das genüsslich italienisch geprägte 'Dolche vita'
(~*~)
Nach der kräftezehrenden Lagunenroute, kann man sich gerne ein paar Ruhetage mehr gönnen.
Nicht nur um sich zu erholen und dabei seine Energie mit dem leckersten Eis aufzufüllen, sondern auch um dabei sich zu entscheiden wie die Reise weitergeht...
Noch in Berlin, sagte ich bei Anblick der Weltkarte, wie froh ich bin, wenn ich es überhaupt bis nach Bolivien schaffe. Und unser Glück so weit bis dahin gekommen zu sein, liegt unter anderem ganz bestimmt daran, dass das einzigst festgelegte Ziel, die 'Salar de Uyuni', sich in Bolivien befindet. So habe ich das zumindest bis Ende Ecuador gedacht.
Und jetzt, nach der Lagunenroute kann ich mir sogar vorstellen so ziemlich alles zu fahren.
Also ab nach Patagonien!? Brasilien ist auch schön! Von Paraguay und Uruguay hört man gar nichts...
Der Kontinent ist riesig, die Neugierde noch größer, die Zeit knapp, die Reisekasse immer knapper....
Konzentrieren wir uns erstmal darauf, über welchen Pass wir die Anden nach Argentinien überqueren.
Paso Jamás ist geteert, relativ einfach zu fahren und auf der argentinischen Seite wohl ziemlich schön - Aber wir rollten ihn bereits 42 km von der bolivianischen Grenze nach San Pedro de Atacama bergab.
Paso Sico - Ein weiteres Mal Schotter, Sand und Wellblech? Haben wir davon nicht noch genug?
Bei beiden Strecken, muss man für etwa 5 Tage essen mitschleppen. Wasserstellen gibt es spätestens nach 2 Tagen.
Am Ende entscheiden wir uns für Letzteres. Wer weiß, wann wir sonst nochmal zu solch üblen Straßenverhältnissen kommen ;)
Die ersten Kilometer strampeln wir über feinsten Asphalt, entlang der Salar de Atacama, die auf ca 2600 müNN liegt. Eine Höhe, auf der wir uns tatsächlich schon Monate nicht mehr befanden.
Die Hitze und das angesetzte Eis, lassen uns trotz perfekter Straße nur langsam voran kommen. Der nächst gelegene charmante Ort Tocanao und das überaus einladende Angebot eins Hüttenbesitzers, ließen uns dann auch gleich das Radeln bereits am Mittag beenden.
Auch der nächste Tag meinte es gut mit uns - Asphalt, flach und kaum Verkehr.
Zur rechten Seite flackerte vor Hitze die noch immer im Blickfeld währende Salar de Atacama. Auf der linken Seite, rahmten uns die in Reihe und Glied stehenden Vulkane ein.
Der Anblick ist majestätisch und bei den Gefahrenschilder, welche so am Straßenrand rumstehen, fühlt man sich auch gleich....beruhigt???
Bald schon stieg die Straße an und es schien, als würde sie es endlos tun. Immerhin, hatte ich nun keine Kraft mehr um mir noch mehr Gedanken über die Vulkane zu machen.
In Socaire, dem letzten zivilisierten Ort vor der Grenze, trafen wir auf 3 Radler, mit dem selben Vorhaben, aus Frankreich.
Gemeinsam radelten wir am nächsten Tag los. Aber auch nur los...Beim ersten langen Anstieg, zog uns unser voll bepacktes und doppelt so langes Gefährt weit nach hinten und mit ihm die Motivation...
Dank einigen Kilometer auf einer Ebene, kehrt die die Motivation wieder zurück, bis:
Nicht weit entfernt von Socaire die schöne Asphaltstraße endet und harter Waschbrett uns begrüßt.
Ruckelnd kletterten wir wieder auf unsere gewohnte Höhe von über 4100 müNN, bevor die Strecke weiter hügelig verlief und uns bald mit einem wunderschönen Ausblick auf die 'Laguna Aguas Calientes' bescherte.
Der Anblick der Berge, Seen und die Farben erinnern wirklich sehr daran.
Wie es scheint gewinnt die Freude
Unten an der Lagune fanden wir einen schönen Platz zum Zelten und auch wieder die 3 Franzosen und die beiden Österreicher.
Am nächsten Morgen, sind wir 3 mal wieder die letzten, die auf ihren Rädern sitzen. Doch so kamen wir endlich mal zu der Antwort - und dazu noch zu einem Foto - über die wir schon lange krübelten.
Die wild kultivierten Andenbewohner, gehen tatsächlich auf ein Klo!
Ein paar Kilometer nach der Laguna, erreichten wir den Lago Tuyaito, welcher in karibischen türkis Tönen funkelte. Vicuñas und Flamingo bewohnten den See, im Hintergrung erhoben sich die teilweise mit Schnee bedeckten Berge. Ein magisches Gemälde, an dem wir uns noch immer nicht satt gesehen haben und für einen Moment jede Anstrengung, gemeinsam mit dem Wind vorbei ziehen lässt.
Weiter auf teilweise guter Piste, kletterten wir über den Abra El Laco auf über 4578 müNN. Von dem Gipfel aus sahen wir den chilenischen Grenzposten, der in einer schönen Mulde 300 Meter weiter unten lag.
Bevor wir den nächsten Anstieg antreten, füllten die freundlichen Beamten noch einmal unsere Wasserflaschen auf. Mit stetigem Blick zum nächsten Pass, kletterten wir ermüdet hinauf. Er fühlte sich endlos an...
...bis wir endlich über eine feste Lehmpiste in eine rosa, gelb leuchtende Hügellandschaft, welche schon fast surreal wirkte, hinunter rollten.
Nach einigen Kurven überbrückte ein rostiger Grenzbogen, an dem wackelig ein Schild "Argentina" hing, die Straße.
10 Kilometer lagen nun noch bis zum Grenzposten, in dem man übernachten kann, vor uns.
Aber auf so einer Strecke können 10 Kilometer lang sein...und so entschieden wir uns, die Nacht mit dem Kopf in Chile und den Füßen in Argentinien zu verbringen.
Gute Entscheidung! Mit dieser geographischen Grenze änderte sich nicht nur das Land, sondern auch gefühlt Millimeter genau der Boden. Adiós fester Lehm, der sich beinahe wie Asphalt anfühlte; bienvenidos Sand und Geröll!
Mitten im Nichts, zwischen ein paar Bergen und Sand, auf dessen Art Straße uns maximal 3 Autos pro Tag begegneten, stand vor uns ein Komplex, welches größer als alle bisherigen überschrittenen Grenzposten schien.
Die Zollformalitäten verliefen hier schnell und unkompliziert, obwohl wir die Beamten wohl gerade teilweise erst geweckt, oder bei ihrem ersten Mate unterbrachen und die Computer erstmals hochfahren mussten. Mit so frühem "Besuch" rechnet man hier wohl nicht... aber dafür waren die Beamten doch sehr schwatzhaftig und neugierig. Nochmal Wasser auffüllen, Fotos knipsen und weiter.
Wir entschieden uns für die (gedacht) bequemere Variante, die zwar ein paar Kilometer länger sein soll, aber dafür weniger Anstiege.
Die Bequemlichkeit endete zwischen Sand und Waschbrett mit Gegenwind - definitiv ein Grund sich gegen Patagonien und die Careterra Austral zu entscheiden!
Später entdeckte Jamun, wie aus dem Kanister Wasser tropfte und wir so bestimmt schon 2 Liter verloren. Zum Glück war es ja heiß, gab kein Schatten und es passierten uns den ganzen Tag genau 2 Autos.
Am Nachmittag, als wir gerade eine Pause am Rand einlegten, sahen wir endlich ein Wohnmobil anrollen. Ich stoppte es und fragte nach Wasser. Die Frau bedauerte allerdings, dass sie nur noch 2 Flaschen Wasser hätten und in die 200 Km weit entfernte Stadt Salta müssten... wahrscheinlich sind dies auch die Touristen, welche sagen Kolumbien ist gefährlich ....
Naja, es war eine Frage und das letzte Auto, das uns an diesem Tag begegnete. Somit, mussten wir den nächsten Ort Olacapato definitiv erreichen, oder trockene Nudeln zum Abendessen knabbern.
Wir waren uns einig - Olacapato!
Gegen 21 Uhr und einer Tagesetappe von 80 km und knapp 500 hm erreichten wir, mit dem letzten Tropfen Wasser in der Flasche und völlig erschöpft, Olacapato. Glücklicherweise fanden wir hier ein kleines alojamiento, in dem wir mit den noch übrig gebliebenen chilenischen Pesos bezahlen konnten.
Der Ort Olacapato, scheint in einer einzigen Sandgrube zu liegen, weshalb man nur sehr langsam vorwärts kommt und man das Gefühl hat, diese Gegend nie mehr zu verlassen.
Erst nach einer Weile, wurde unser Auge mit einem Fluss beschenkt. Langsam wurde es grün. Eine Kurve weiter und schon bekam man das Gefühl in einer Oase zu radeln.
Nochmal über einen Pass, Abra Chorillos (4555 müNN) und all unsere Mühen wurden durch das vor uns liegendende und atemberaubende Panorama, vergessen!
Dieser Anblick lies unsere Herz für Argentinien gleich höher schlagen.
Und auch hier in Argentinien wird stets pachamama (Mutter Erde) geehrt...
Im Hinterhof des Polizeireviers durften wir unser Zelt aufschlagen, ihre Küche und Bad benutzen!
Ob unsere Polizei bei so etwas auch noch Freund und Helfer ist?
Gut ausgeschlafen und freudig schwangen wir uns auf die Räder. Denn heute strampelten wir erstmal über den letzten 4000er Pass, wenn nicht sogar der Letzte dieser Südamerika Tour... so richtig entschieden, wo es danach lang geht, haben wir uns immer noch nicht...
Nach diesem Pass stürzen die Anden, über 2400 Höhenmeter hinunter, nach Salta!!!
Zuerst dominieren, Felsen und Kakteen,
bald darauf sehen wie die ersten argentinischen Rinder auf der Weide, Bäume kommen zum Vorschein, der Wind raschelt in den Blättern. Große Euphorie strömt über uns ein!
In der Pause gönnen wir uns leckere Alfajores, eine argentinische süße Spezialität und rechnen freudig in unseren Köpfen, wie wir es noch heute, vielleicht in 4 Stunden?- bis nach Salta schaffen könnten...
Doch eine Kurze Pause kann alles ändern! Dafür brauch man nur etwas Wind - starker Wind und den schön ins Gesicht! Und schon darf man hier wieder bergab treten. Kommt man in die Versuchung mal kurz nicht bergab zu treten, bleibt man stehen.
Unsere Idee, es bis nach Salta zu schaffen verfliegt mit dem nächsten Windstoß.
In einer kleinen Siedlung, kaufen wir vorsichtshalber nochmal essen ein und füllen unsere Wasserflaschen auf.
Ein Polizist steht ebenfalls im Laden um Bier zu kaufen. Während er seine 2 1,5l flaschen Bier in eine 2 Liter Thermostate umfüllt, Pfand existiert hier nicht wirklich, fragte er nach unserer Reise und Herkunft. Deutschland - er schaut auf seine Bierflasche, welche nicht mehr ganz in seine Kanne passte, blickte zu mir und schob lächelnd die Bierflasche zu mir rüber.
Schön, wenn man uns gleich mit Bier in Verbindung bringt und einen erst gehen lässt, wenn die Flasche leer ist. Immerhin war die Laune gleich besser und der Wind - man könnte sagen, beinahe gleichgültig.
Auch dass die Straße sich bald wieder in Schotter und feinem weißen Staub verwandelte, tangierte mich nicht mehr. Zum ersten Mal seit langem, ungefähr seit Ecuador, fanden wir ein Platz für unser Zelt auf einer Wiese und Jamun war überaus glücklich seit gefühlt genauso lange, wieder mit Stöcken spielen zu können...
Um dem Gegenwind zu entkommen, stellten wir für den nächsten Tag den Wecker und brachen pünktlich zum Sonnenaufgang auf. Der Weg führte entlang der bekannten Touristen-Zugstrecke 'tren a las nubes' (Zug zu den Wolken). Aus recycelten Plastikflaschen gebastelte Blumen und Rosenkränze, zierten den Straßenrand.
Vorbei sausende Autos staubten uns komplett ein. Ein kleine Zeitreise in die Zukunft, wie wir in 10 Jahren oder so aussehen könnten ;)
Vögel zirpten in den saftig grünen Bäumen, von denen manche in prächtig roter und lilaner Blüte standen. Je näher wir an Salta kamen, desto mehr trafen wir auf pulsierendes Leben. Aus allen Ecken riefen die Bewohner ein freundliches 'adios' und winkten uns entgegen.
Bunt gestrichene Kolonialhäuser, Veranden, prunkvoll bunte Kirchen, Plazas, Palmen, Orangenbäume, Musik, Fußgängerzonen, Boheme-Boutiquen...
Hier herrscht das genüsslich italienisch geprägte 'Dolche vita'
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