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Eine Familienradreise durch Südamerika

...es parte del turismo...

Mittlerweile stecken 601 km und 4577 Höhenmeter in unseren strammen Beinen. Wir sind wieder In den Bergen unterwegs und legen gerade einen kleinen Urlaub in San Augustin ein und nutzen die Zeit ein kleines Update zu posten.
Nachdem wir in dem trockenem Tiefland der Provinz Huila unterwegs waren und die Mars ähnliche Landschaft der Wüste Tatacoa's in uns aufgenommen haben, ging es weiter in die (Sauna)stadt Neiva.
Eine unglaubliche Hitze bis 43 Grad , die uns das Radfahren enorm erschwerte.
Obwohl die Strecke ziemlich flach war, drückte es uns der Schweiß aus jeder kleinsten Pore und setzte sich als Salzkristalle auf der Hautoberfläche ab.
Am Straßenrand neben ausgetrockneten Flussbetten, saßen die Neuweltgeier und kreisten um eine Kuh, die reglos in der Hitze  lag. Ein Gefühl wie aus einem Western.

Fluchend, der Anstrengung wegen, fühlte ich (R)  mich wie diese Kuh. Zum Glück fühlte aber nur ich mich so. Torsten und Jamun spielten und versuchten mich aufzumuntern.
Während wir im Schatten eine kleine Pause einlegten, und ich mir gerade wieder die schönen Momente dieser Reise vorstellte, hielt ein Motorradfahrer an und rief uns begeistert entgegen, dass er uns aus Facebook kenne. Eine Video, welches ein LKW-Fahrer von uns gemacht und gepostet  hatte, macht hier im Lande seine Runde - eine Familie die mit dem Rad durch Kolumbien reist! Freudig, dass er uns antraf,
durfte natürlich auch kein Foto auf seiner Kamera fehlen...
Wir schleppten uns weiter und versuchten unser Etappenziel noch vor der richtigen Mittagshitze zu erreichen. Als wir in ein Hotel eincheckten, erfreute sich der Besitzer, dass wir seine Gäste sind, denn auch er hatte schon von uns gehört und gehofft, dass wir bei ihm landen würden...

Weiter ging es Richtung Berge, auf die ich mich mittlerweile, der Hitze wegen sogar freute!
Die Landschaft wurde wieder grüner. Bananenbäume, Bambuswälder, Reis- und Tabakfelder säumten den Horizont, durch die kleinen Ausläufer des Rio Magdalenas floss wieder Wasser und erfrischte uns in unseren Pausen mit einem Bad. Jamun versuchte mit den anderen Kindern Fische zu fangen und meinte, wenn die Oma hier wäre, würde er für immer und ewig in Südamerika bleiben.
In Gigante (770NN), ein wunderschönes kleines Städtchen in der Region Huila, gelangten wir in ein sehr nettes  familiäres Hotel. Zur Begrüssung gab es für uns Café und Chips für Jamun. Ein perfekter Ort, um die Beine für einen Tag zu entlasten.
Denn die darauffolgenden Tage wollten wir weiter durch die bergige Landschaft bis auf 1700 NN.
Mittlerweile gehört es zum  Straßen-Alltag, dass die Menschen langsam neben uns herfahren und uns filmen, manchmal halten sie auch ein paar Meter weiter vorne an um Fotos zu schießen, oder um einen kleinen Smalltalk zu halten.
Aber die Kolumbianer hielten nicht immer nur wegen Fotos an. Oft geben sie  Jamun auch Kekse, Joghurt oder manchmal auch ein paar Pesos.
Als Jamun bei einem Foto-stopp etwas genervt war, hielt er protestierend die Hand vor sein Gesicht. Der Mann lachte und sagte freundlich: "...es parte del turismo!" (Das ist Teil des Tourismus!). Und auch er erzählte uns, dass er einen Bericht von uns im Fernseher gesehen hatte...
- Halt! - Im Fernsehen??? Neugierig fragte ich nach.
"Klar, ihr wollt doch nach Argentinien. sie haben von euch im TV berichtet!"
Witzigerweise, haben wir uns eigentlich nie mit jemandem vom Fernsehen unterhalten.
Noch in Deutschland, haben wir oft gegrübelt, ob wir überhaupt einen Blog schreiben sollen,
Jetzt merken wir, dass wir hier sowieso den öffentlichen Medien nicht entfliehen können :)

Seit drei Tagen machen wir, sowie es jamun nennt, Urlaub in San Augustin, einem kleinen kulturellen Aussteiger Städtchen  im feuchten Bergland der Anden.
Die Finca, in der wir untergekommen sind, war die letzte Herausforderung des Tages, ein Anstieg von 70 HM auf nur 400 Meter. Diese waren per fahren mit unserem schweren Gepäck nicht zu bewältigen. Alle mussten mit anpacken und unsere schweren Bikes Stück für Stück  schieben. Bei jedem Schritt auf sandigem Boden versuchten unsere Räder auszubrechen. Der Boden so  unwegsam, dass man zwei Schritte vorwärts  und wieder ein nach hinten rutschte.
Aber auch diesmal hat sich die Mühe wieder gelohnt! Wir wohnen in einem Stroh-Tipi, indem man sich wie in einer anderen Welt fühlt...
In einigen Tagen werden wir wieder in die Pedalen treten und uns Richtung Mocoa, Departamento Putumayo aufmachen.











3 Kommentare:

  1. Toll! Ihr seid ja schon richtig berühmt. Gibt es einen Link zu dem Video auf Facebook? Das wollen wir sehen :]
    Sehr schöne Bilder, danke!

    bob'n'rob, bude

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  2. Hey Ihr drei! Schön von euch zu lesen ab und an, und schön das es euch gut geht! Alles Liebe dir (R) noch nachträglich zum Geburtstag von uns;)
    Liebe Grüße!!!

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  3. Hallo ihr Crays Bicker
    Durch die wunderschönen, interessanten Berichte und fantastischen Bildern können wir ein bisschen an eurer Abendteuer Reise teilhaben.

    Danke dafür

    Das erste Land habt ihr durchradelt Weiterhin gute Fahrt und alles Liebe.

    Gruß Oma und Nono

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